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Die TOP 10-Sehenswürdigkeiten in Andalusien 2017

Andalusien, Bild: unsplash

 

Wenn Sie idyllische Landschaften und kulturell interessante Orte abseits vom Massentourismus erleben wollen, ist Andalusien die richtige Wahl: Die südlichste Region Spaniens begeistert sowohl durch mediterrane Ursprünglichkeit und weitläufige Strände als auch durch die maurisch geprägte Architektur. Was Sie bei einer Reise nach Andalusien auf keinen Fall verpassen sollten, zeigen wir Ihnen in unserer neusten Top-Ten.

1. Die „Alhambra“ in Granada

An den östlichen Ausläufern der Provinzhauptstadt Granada erhebt sich die Alhambra auf dem „Sabikah“-Hügel über die Metropole. Gebaut wurde die vollständig erhaltene Burgenanlage bereits im 12. Jahrhundert. Der ursprünglich arabische Name bedeutet „roter Palast“ und leitet sich von der rötlichen Färbung der Mauern ab. Dabei ist die Alhambra weit mehr als nur eine Burg – der weitläufige Komplex vereint Wehranlagen, Paläste und Gärten, die zum Erkunden einladen. Allgegenwärtig ist die kunstvolle maurische Architektur, die Sie beispielsweise im Myrtenhof bewundern können: Neben eindrucksvollen Torbögen und Säulengängen ist auch das kunstvoll angelegte Wasserbecken im Zentrum Nachweis der hochentwickelten Kultur der Mauren. Sehr sehenswert ist auch der Stalaktitensaal im Löwenpalast, der ursprünglich von einem Gesteinsgewölbe überdacht wurde. Die Alhambra wurde 1984 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

2. Der „Doñana“-Nationalpark

Am atlantischen Küstenabschnitt „Costa de la Luz“, unweit von Sevilla, befindet sich der Doñana-Nationalpark. Das Gebiet erstreckt sich auf 50 000 Hektar und begeistert mit seiner idyllischen Dünenlandschaft. Ruhige Pinienwälder und vor allem die Feuchtgebiete, die dicht von Pflanzen bewachsen sind (sogenannte „Marismas“), machen den Besuch zu einem einmaligen Naturerlebnis. Zudem ist der Park Heimat vieler verschiedener Tierarten wie Vögel, Reptilien und Amphibien. Das Gebiet eignet sich hervorragend für ausgedehnte Spaziergänge, allerdings sollten Sie beachten, dass diese nur in Begleitung eines Wildhüters möglich sind.

3. Die „Real Maestranza“-Stierkampfarena in Sevilla

Im Westen Sevillas befindet sich die Real Maestranza-Stierkampfarena, die im 18. Jahrhundert erbaut worden ist und 14 000 Besuchern Platz bietet. Damit ist das Bauwerk das größte seiner Art in Andalusien. Neben der barocken Fassade in Weiß- und Ockertönen zeichnet sich der historische Bau durch seine Marmorsäulen und die ovale Grundform aus. Neben der Arena und der Kapelle, in der die Toreros vor den Kämpfen für Beistand beten, gibt es außerdem ein Museum, in dem Sie viel Wissenswertes über die Geschichte des Stierkampfs in Spanien erfahren können. In der Zeit von April bis September werden in der Arena noch immer Stierkämpfe veranstaltet, begonnen wird die Saison alljährlich mit dem Frühlingsfest „Feria de Abril“.

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4. Die „Sierra Nevada“

Südwestlich von Granada erhebt sich das Gebirgsmassiv der Sierra Nevada mehrere tausend Meter über den Meeresspiegel: Mit 3482 Metern ist der Mulhacén-Gipfel der höchste Punkt auf der Iberischen Halbinsel. Die kalten Anhöhen des Gebirgszuges sind beinahe das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt und ein beliebter Ausflugsort für Wintersportler. Trotz der Kargheit der Region sind hier viele, zum Teil einzigartige Pflanzenarten beheimatet: Einige dieser sogenannten „Endemiten“ (beispielsweise der Hauswurz) sind Relikte aus der Eiszeit. Zudem sind in den Hochlagen vereinzelte Seen zu finden, die ebenfalls auf die Eiszeit zurückzuführen sind.

Im südlichen Teil der Sierra Nevada, der „Alpujarra“, können Sie auf Wandertouren neben der beeindruckenden Gebirgslandschaft auch Dörfer erkunden, denen man ihren maurischen Ursprung anhand der erhaltenen Architektur noch immer ansehen kann. Auch die an den Berghängen angelegten Terrassen für den Anbau von Früchten wie Orangen oder Maulbeeren bieten einen tollen Anblick.

5. Die „La Mezquita“-Kathedrale in Córdoba

Mitten im Zentrum der drittgrößten Stadt Andalusiens Córdoba steht die Kathedrale La Mezquita. Ursprünglich bereits im achten Jahrhundert durch die Mauren als Moschee erbaut, wurde sie nach der Reconquista 1523 zur römisch-katholischen Kathedrale umfunktioniert. Heute zählt das Bauwerk zu den größten Sakralbauten der Welt.

Besonders interessant ist die Besichtigung der Anlage wegen der verschiedenen Baustile, die durch die ständigen Erweiterungen miteinander kombiniert wurden: Es finden sich sowohl abendländische als auch arabische Stilelemente. Im Betsaal können Sie die insgesamt 856 Säulenbögen bewundern, die überwiegend aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit bestehen. Atemberaubend sind außerdem die kunstvoll verzierte Kuppel über dem Hochaltar und die Orgel, um welche das Gotteshaus im Jahr 1702 ergänzt wurde. Regelmäßige Führungen und ein Audioguide bieten Besuchern interessante Informationen zur Bedeutung und der Geschichte der Kathedrale.

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6. Die „Puente Nuevo“-Brücke in Ronda

Weit im Süden der Provinz Málaga, etwa 130 Kilometer entfernt von der gleichnamigen Metropole, liegt die Kleinstadt Ronda. Die Altstadt befindet sich auf einem Felsplateau und wird vollständig von steil abfallenden Hängen umschlossen. Ronda ist vor allem für die Geschichte des Stierkampfes von Bedeutung: Im 18. und 19. Jahrhundert wurde hier der Regelkatalog für die Kämpfe entworfen, der noch heute Gültigkeit hat.

Neben den historischen und gut erhaltenen Bauwerken der Altstadt und der Stierkampfarena ist vor allem die „Puente Nuevo“ („Neue Brücke“) einen Besuch wert. Das imposante Bauwerk überspannt die etwa 120 Meter tiefe Schlucht „El Tajo“, auf deren Grund der „Guadalevin“ fließt. Neben dem Hauptbogen in der Mitte, der auf zwei massiven Granitpfeilern ruht, sind zu den Enden der Brücke hin zwei weitere, kleinere Bögen eingelassen. Erst nach über 50 Jahren Bauzeit wurde sie im Jahr 1802 letztendlich fertiggestellt. Wer möchte, kann über einen steilen Pfad bis auf den Grund der Schlucht hinabsteigen, um den einmaligen Anblick des Bauwerks aus einer anderen Perspektive zu erleben.

7. Der „Playa de Bolonia“-Strand und die „Baelo Claudia“-Ruinen in Tarifa

Wenn Sie sich in Andalusien am Strand von anstrengenden Städtetouren erholen möchten, ist der Playa de Bolonia in Tarifa eine gute Wahl. Der weitläufige Sandstrand bietet ein wundervolles und unverbautes Panorama, sanfte Dünen und klares Wasser prägen das idyllische Bild.

Bemerkenswert sind auch die Ruinen der römischen Stadt „Baelo Claudia“, die Sie in unmittelbarer Nähe besichtigen können. Gegründet wurde die Stadt etwa im zweiten Jahrhundert vor Christus und galt zu dieser Zeit als wichtigster Hafen der Region. Haupteinnahmequelle der vornehmlich wohlhabenden Bevölkerung war die Fischerei und damit verbundene Gewerbezweige. Außer der Stadtmauer können Sie unter anderem die Ruinen verschiedener Tempel, der Kurie und des Gerichtsgebäudes betrachten.

8. Die Megalithgräber in Antequera

Etwa 50 Kilometer von Málaga entfernt befindet sich die Stadt Antequera. Am nördlichen Rand des Ortes befinden sich eindrucksvolle Megalithgräber, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Die Grabanlagen gehen auf das vierte Jahrtausend vor Christus zurück und bestehen aus Steinkonstruktionen, über die nach ihrer Errichtung Erde verteilt wurde: So entstanden bis zu vier Meter hohe Gänge, die jeweils mit der eigentlichen Grabkammer verbunden sind. Die Gräber sind ein eindrucksvoller Beweis früher heidnischer Bestattungsriten. Bei der Entdeckung der Anlage fanden Forscher Knochen, die auf insgesamt etwa hundert Personen schließen lassen, die dort bestattet wurden. Die Gänge und Kammern sind sehr gut erhalten und können kostenlos besichtigt werden.

9. Der „Plaza de España“ in Sevilla

Mitten im Herzen Sevillas bietet sich Besuchern mit dem Plaza de España ein ganz besonderer Anblick: Auf einer Fläche mit einem Durchmesser von 200 Metern erstreckt sich der halbkreisförmige Platz, der von einem weitläufigen Gebäudekomplex und dem angrenzenden Maria-Luise-Park umschlossen wird. Das Zentrum der Anlage wird von einem Kanal umgeben, der mittels einer der vier Brücken überquert werden kann.

Interessant ist die symbolische Bedeutung des Bauwerks: Die Öffnung des Platzes hin zum Parkgelände, hinter dem der „Guadalquivir“ fließt, spiegelt den Seeweg in die Neue Welt wider. Die Halbkreisform wird als Vereinigungssymbol der spanischen Kolonien unter der Krone verstanden, die vier Brücken stehen für die historischen Königreiche Andalusiens: Sevilla, Córdoba, Granada und Jaén. Der Plaza de España ist ein idealer Ort, um eine Weile auszuruhen und für die restliche Erkundung der Stadt Kraft zu tanken. Das in den angrenzenden Gebäuden untergebrachte Militärmuseum Sevillas ist ebenfalls einen Besuch wert.

10. Die Höhlen von Nerja

An der Südküste in unmittelbarer Nähe zu Málaga befindet sich die Kleinstadt Nerja: Neben einem schönen Strand laden hier in etwa fünf Kilometer Entfernung eindrucksvolle Höhlen zur Besichtigung ein, die erst 1959 entdeckt wurden.

Die Gesamtfläche der Gänge und Gewölbe von insgesamt 4283 Metern ist für Touristen nur zu einem Drittel begehbar, eine der Höhlen ist komplett gesperrt. Dem Besucher bieten sich eindrucksvolle Stalaktiten- und Stalagmitenformationen, die stimmungsvoll ausgeleuchtet werden. Außer den Gesteinsbildungen können Sie Wandmalereien begutachten, die auf die erste Periode des Paläolithikums datiert werden. Unter anderem zeigen sie Tier- und Menschendarstellungen.

Auch wenn Sie während Ihres Aufenthaltes vielleicht nicht alle dieser Sehenswürdigkeiten erleben können, werden Ihnen die übrigen Besuche einen guten Eindruck von der Einmaligkeit dieser spanischen Region vermitteln!

Henk Syring