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Die Top 10 Reiseziele für Tierfreunde

Manatee, Bild: unsplash

Naturtourismus liegt voll im Trend. Viele Urlauber begeben sich auf die Suche nach Reisezielen, die nicht nur ästhetische Naturerfahrungen, sondern auch hautnahe Begegnungen mit Tieren versprechen. Dabei steht oft der Wunsch im Mittelpunkt, die Tiere nicht nur aus der Ferne zu beobachten, sondern ihnen auch möglichst nahe zu kommen. Hierbei ist es wichtig, auf die Bedürfnisse der Tiere Rücksicht zu nehmen. Viele Arten sind durch zunehmenden Tourismus in ihrem Lebensraum erheblichem Stress ausgesetzt, daher sollten das Reiseziel und der Veranstalter mit Bedacht gewählt werden. Durch nachhaltigen und sanften Tourismus können Sie Tierarten, die Sie bewundern, sogar unterstützen: Durch zahlungsfreudige Touristen wird Geld in die Kassen von Schutz- und Umweltprojekten gespült, die Reisenden werden durch die Naturerlebnisse für Umweltschutzthemen sensibilisiert. Wohin die Reise gehen soll, das müssen Sie selbst entscheiden – zehn attraktive Möglichkeiten wollen wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

1. The Sloth Sanctuary, Costa Rica

Im Sloth Sanctuary in Costa Rica haben Sie die Möglichkeit, das gemütliche Leben der Faultiere ganz aus der Nähe zu beobachten. Die Auffang- und Forschungsstation hat sich dem Schutz und der Rehabilitation der faszinierenden Tiere verschrieben. Hier werden kranke Faultiere gepflegt und ausgewildert. Diejenigen, die nicht mehr in der freien Natur überleben können, erhalten hier ein permanentes Zuhause. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet auch die Erforschung der interessanten Tiere und die Aufklärung der Besucher über ihre Bedürfnisse und den Artenschutz.

Im Sloth Sanctuary haben Sie nicht nur die Möglichkeit, die „Residenten“ kennenzulernen, unter fachkundiger Führung die Station zu erkunden und dabei einiges über die faszinierenden Tiere zu lernen, sondern es werden auch sehr interessante Touren für die Besucher angeboten. Bei einer mehrstündigen Kanutour durch das Estrella Flussdelta können Sie Faultiere, aber auch andere Bewohner des Regenwaldes, in ihrer natürlichen Umgebung, dem Regenwald, beobachten. Eines der Highlights für die Besucher – besonders für Kinder – ist auch der Besuch der Babies in den Brutkästen. Diese können dabei ganz aus der Nähe fotografiert werden. So können Sie die unvergesslichen Bilder im wahrsten Sinne des Wortes mit nach Hause nehmen.

2. Das Elefantendorf Ban Ta Klang, Thailand

Ban Ta Klang, ein kleines Dorf in der Nähe der thailändischen Stadt Surin, ist eines der größten Elefantendörfer der Welt – was die Anzahl ihrer dickhäutigen Einwohner betrifft. Hier leben 1400 Menschen und 190 Elefanten. Die meisten Dorfbewohner gehören der ethnischen Gruppe der Suay an, die schon seit Jahrhunderten als Experten für Elefanten gilt. In dem altertümlichen Dorf leben die Elefantenführer, die Mahouts, gemeinsam mit den Elefanten, für die es keinen Platz mehr gibt. Die grauen Riesen spielen in ihrer natürlichen Heimat Thailand eine ganz besondere Rolle als Nutz- und Arbeitstiere. Aufgrund der zunehmenden Rodung des Urwaldes verlieren jedoch die wilden Elefanten ihr Zuhause, die domestizierten Tiere ihren Job als Arbeitselefant. Früher waren arbeitslose Elefantenführer, die mit ihren Tieren auf den Straßen bettelten, in Bangkok ein häufiger Anblick. Inzwischen sind Elefanten in der Stadt verboten; im Elefantendorf haben viele von ihnen eine Zuflucht gefunden. Das Dorf ist nicht auf Massentourismus eingestellt und gilt als Geheimtipp. Urlauber sind hier jedoch immer willkommen, wenn sie die Sitten, Lebensgewohnheiten und Traditionen der Einwohner respektieren. Unter der Woche kann das Dorf von 9 bis 16 Uhr besucht werden. Die Preise sind für die gewohnten Verhältnisse außerordentlich günstig. Um die 25 Euro zahlt eine Familie für einen Besuch im Dorf inklusive Imbiss und Leckereien für die Tiere. Viele Häuser haben Gästezimmer, in denen kostengünstig übernachtet werden kann. Auch frisch zubereitete Mahlzeiten werden den Gästen geboten. Reiseagenturen bieten von Surin und Bangkok aus Touren nach Ban Ta Klang an.

3. Schwimmen mit Manatees im Crystal River, Florida

Der Crystal River verdankt seinen Namen dem kristallklaren Wasser. In diesem tummeln sich viele Manatees, Rundschwanzseekühe, die in Florida während der Wintermonate heimisch sind. Die friedlichen Tiere, die übrigens mit dem Elefanten verwandt sind, werden durch Verschmutzung der Gewässer, Jagd und Unfälle mit Motorbooten gefährdet. Seit 1983 bemüht sich das Crystal River National Wildlife Refuge um den Schutz der Manatees. Das von warmen Quellen gespeiste Wasser des Crystal River bietet den Seekühen einen idealen Rückzugsort im Winter. Die Umgebung ist zu dieser Zeit einer der schönsten Plätze auf der Welt, um Seekühein freier Wildbahn zu beobachten. Die gleichnamige Stadt an der Küste Floridas hat sich auf das große Interesse der Touristen eingestellt und hält für seine Besucher geführte Manatee-Touren sowie Übernachtungsmöglichkeiten bereit.

Ob sie die Manatees nur vom Boot oder vom Kajak aus beobachten oder im glasklaren Wasser mit den Tieren auf Tuchfühlung gehen wollen, ist Ihnen überlassen. Das Schnorcheln oder Tauchen in der Nähe der sanften Säugetiere ist ein unvergessliches Erlebnis. Achten Sie aber immer auf die Bedürfnisse der Tiere. Belästigen Sie diese nicht und genießen Sie einfach das gemeinsame Abtauchen mit den sanften Riesen. Diese können sich übrigens, wenn sie genug von den neugierigen Besuchern haben, in seperate Ruhezonen zurückziehen, die Sie unbedingt respektieren sollten. Eine Tauch-Ausrüstung kann in zahlreichen Shops recht günstig ausgeliehen werden. Wählen Sie für Ihre Erkundungstour am besten die Morgenstunden. Zu dieser Zeit ist das Wasser noch sehr klar, da der Grund noch nicht aufgewirbelt wurde. Vielleicht haben Sie dann sogar das Glück, eine Seekuh mit ihrem Kalb zu beobachten.

4. Nashornsafari in der Namib-Wüste, Namibia

In der Namib-Wüste leben momentan rund 150 Spitzmaulnashörner. Fast wären die imposanten Tiere ausgestorben, da sie lange Zeit von Wilderern gejagt wurden. In den achziger Jahren ist der Bestand auf nur rund fünfzig Tiere gesunken. Heute werden sie vom Save The Rino Trust (SRT) überwacht, der ihr Überleben sichert. Dank der Organisation wurden aus Wilderern Wildhüter: die ersten Angestellten wurden umgeschult und konnten ihr Wissen über die Tiere nun für sie einsetzen, anstatt sie weiter auszurotten. Heute sind viele junge Nachwuchskräfte dankbar für einen sicheren Arbeitsplatz. Wer die Namib-Wüste auf der Suche nach Nashörnern durchstreifen will, kann im Desert Rhino Camp unterkommen, das eng mit dem Save the Rhino Trust zusammenarbeitet. Das so genannte Rino Tracking ist eine Symbiose von Tierschutz und Tourismus. Mit ausgebildeten Feldforschern gehen Tierfreunde auf die Suche nach den Nashörnern. Die erfahrenen Leiter erspähen die Tiere bereits aus großer Entfernung und bringen die Touristen in ihre Nähe. So ist die Begegnung mit einem Nashorn – fast – garantiert. Zu Fuß kommt man den seltenen Dickhäutern sehr nahe. Eine solche Begegnung ist besonders faszinierend, aber auch nicht ungefährlich. Dass es nicht zu gefährlichen Situationen kommt, wird von den erfahrenen Begleitern der Rhino Safaris gewährleistet. Mit ihrer fachkundigen Hilfe ist es in der Regel möglich, sich den Tieren – ohne diese zu belästigen oder sich in Gefahr zu bringen – vorsichtig zu nähern.

5. Lopbury: Die Stadt der Affen, Thailand

Manchmal sind es nicht die Menschen, die sich in die Welt der Tiere begeben – manchmal ist es anders herum. Inmitten der fruchtbaren Ebene des Maenam Lopbury, rund 150 Kilometer oder eine dreistündige Zugreise von Bangkok entfernt, liegt Lopburi. Ihren Ruhm verdankt die Stadt vor allem ihren ungebetenen Gästen: Sie wird von mehreren tausend Javaneraffen bevölkert, die sich an das urbane Leben angepasst haben und sich überall in der Stadt, vor allem aber in der Nähe des Phra Prang Sam Yod-Schreins aufhalten. Die von den Affen besiedelten verfallenen Tempelanlagen bieten einen atemberaubenden Anblick. Vergessen Sie beim Bestaunen der Umgebung aber auf keinen Fall, auf ihre Wertgegenstände zu achten: die Affen sind sehr flink, frech und greifen Touristen gerne einmal in die Tasche.

Wurden sie anfangs nur geduldet, haben sie sich nach und nach zu einer wahren Touristenattraktion entwickelt. Inzwischen gehören die Javaneraffen für die Bewohner der Stadt einfach dazu und bilden einen wichtigen Teil ihrer Kultur. Seit 2007 wird zu ihren Ehren sogar das Monkey Buffet Festival veranstaltet. Bei diesem außergewöhnlichen Event werden den Affen riesige Mengen von Früchten, Gemüse und anderen Leckereien angeboten – im Jahr 2012 waren es rund 2000 Kilogramm –, die in eindrucksvollen Kreationen drapiert werden. Die Einwohner glauben, dass ihnen diese Opfergaben Glück bringen, denn die Affen werden in der hinduistischen Religion als Gesandte des großen Affengottes Hanuman verehrt. Abgesehen vom Monkey Buffet Festival ist das Füttern der Tiere innerhalb der Stadt verboten – diese neigen nämlich ansonsten dazu, Menschen auf der Suche nach Futter zu bedrängen, wobei sie recht aggressiv werden können. Fütterungen für Touristen werden jedoch zweimal am Tag an festgelegten Stellen außerhalb der Stadt angeboten.

6. Der Schmetterlingspark in Kuala Lumpur, Malaysia

Im Schmetterlingspark in Kuala Lumpur können Sie Schmetterlinge fast wie in der freien Natur erleben. Der mit über 8000 Quadratmetern weltweit größte Park seiner Art liegt im nordöstlichen Teil der Lake Gardens und ist am besten per Taxi erreichbar. Hier können Sie im Herzen der Großstadt einen Restbestand Urwald erleben. Über 5000 Schmetterlingsexemplare von mehr als 120 exotischen Arten können im Schmetterlingsgarten bewundert werden. Die beeindruckende Pflanzenwelt ahmt das natürliche Habitat der schönen Fluginsekten nach und bietet dem Besucher ein beeindruckendes Erlebnis, da er sich auf dem Gelände frei bewegen und die Falter nach herzenslust beobachten kann. Wasserläufe mit Fischen und Schildkröten untermalen die exotische Atmosphäre. In der Aufzuchtstation können die unterschiedlichen Entwicklungsstadien gut beobachtet werden. Viel zu lernen gibt es auch im Insektenmuseum; außerdem gibt es eine Schmetterlingssammlung mit präparierten Tieren. Wesentlich beeindruckender ist es jedoch, die Schmetterlinge in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, zu bewundern und zu fotografieren. Dabei kann es auch einmal vorkommen, dass einer der schönen Falter auf Ihnen landet. Wenn Sie den Schmetterlingspark besuchen, dann achten Sie bei der Planung auch auf den Tagesrhytmus der Schmetterlinge: vormittags ist die Zeit zum Schlupf, mittags zeigen sie die größte Flugaktivität und nachmittags finden Paarungsflüge und Eiablage statt. Exotische Schmetterlinge kann man übrigens auch in Deutschland, fern ihrer ursprünglichen Heimat, bewundern. Europas größtes Schmetterlingshaus ist die Schmetterlingsfarm Trassenheide auf Usedom. Auch der Schmetterlingspark in Wittenberg, dessen Betreiber sich in den Ursprungsländern der Falter aktiv für den Artenschutz einsetzen, ist einen Besuch wert.

7. Hundeschlittentouren in Skandinavien

Hundeschlittentouren bieten die Möglichkeit, die atemberaubende Natur Skandinaviens auf ursprüngliche und besonders eindrucksvolle Weise zu erleben. Gemeinsam mit den Hunden wird das Eintauchen in die wilde, majestätische Bergwelt zu einem besonders tiefgreifenden Erlebnis, das Ehrfurcht und Respekt vor der unberührten Natur Skandinaviens vermittelt. Wenn Sie gerne einmal eine Hundeschlittentour unternehmen möchten, stehen Ihnen verschiedene Veranstalter zur Auswahl. Bei den geführten Touren erhalten Sie die Möglichkeit, ein eigenes Hundeschlittengespann zu führen. Sie sind für das Ein- und Ausspannen sowie die Fütterung und Pflege der Tiere selbst verantwortlich – selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung.

Vor Beginn der Tour werden Sie in das Hundschlittenfahren ausführlich eingewiesen; der Leiter der Expedition steht als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung. Weil die Hunde die anstrengende Laufarbeit übernehmen, stehen Urlauber hier nicht vor großen körperlichen Herausforderungen. Auf die Kälte sollten Sie sich allerdings mit entsprechend warmer und winddichter Kleidung vorbereiten. Wird Ihnen während der Schlittenfahrt doch einmal kalt, so können Sie die Hunde durch Pendeln mit den Füßen unterstützen und Ihren Kreislauf in Schwung bringen. Bei der Auswahl eines Anbieters sollten Sie darauf achten, dass Ausrüstung im Preis mit enthalten ist. Bei der Wahl der Tour haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Neben einem Aufenthalt auf einer Husky-Farm, der übrigens auch im Sommer möglich ist, werden Skitrekking, Huskyexpeditionen, Gruppentouren und extremere Touren für besonders ambitionierte Natururlauber angeboten. So kommt jeder auf seine Kosten und die Fahrt mit dem Hundeschlittengespann wird zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis.

8. Einheimische Greifvögel in Auffangstationen und Pflegestellen

Es müssen nicht immer exotische Tierarten sein: Manch einen Reiselustigenzieht es gar nicht so weit in die Ferne, wenn er Natur erleben möchte und dabei den direkten Kontakt zu faszinierenden Tieren sucht. Greifvögel, die in freier Natur oft nur schwer zu beobachten sind, gehören unbedingt dazu. Nicht nur in Deutschland gibt es einige Auffang- und Ausgewöhnungsstationen, in denen einheimische Arten wie Bussarde, Falken, Milane, Adler sowie Eulen versorgt und aufgezogen werden. Das Ziel dieser Einrichtungen ist der Schutz der bei uns immer seltener werdenden Vögel. Verletzte Tiere werden hier gepflegt, verlassene Jungtiere aufgepäppelt und ausgewildert. Ein wichtiges Ziel dieser Einrichtungen ist neben der Arterhaltung die Information der Besucher – die Liebe und das Verständnis für die einheimische Natur sollen so gefördert werden. Besonders für Kinder sind Falknereien beliebte Ausflugsziele, ganze Schulklassen machen sich die informative und ereignisreiche Gelegenheit zunutze, mehr über die imposanten Vögel zu lernen. Doch auch für Erwachsene kann ein Besuch in einer Falknerei oder einer Greifvogelstation ein beeindruckendes Erlebnis sein. Greifvögel und Eulen besitzen eine ganz besondere Ausstrahlung und begeistern viele Tierliebhaber zutiefst. In den verschiedenen Einrichtungen können die Vögel nicht nur in ihren Käfigen und bei der Fütterung beobachtet werden; Experten klären die Besucher auch über Biologie, Lebensraum und Schutz der Tiere auf. Nicht zuletzt werden beeindruckende Flugshows geboten. Und ganz Mutige haben oftmals die Möglichkeit, einen Greifvogel selbst auf die Hand zu nehmen.

9. Labuk Bay Monkey Sanctuary bei Sandakan, Borneo

Nasenaffen leben ausschließlich auf Borneo und sind vom Aussterben bedroht. Das Labuk Bay Mokey Sanctuary hat sich ihrem Schutz und ihrer Erhaltung verschrieben. In dem Reservat können sie geschützt leben und erhalten hier Nahrung, Wasser – und vor allem einen sicheren Lebensraum. Brandrodung und Abholzung ihres natürlichen Habitats zugunsten von Palmölplantagen führt dazu, dass die außergewöhnliche Affenart inzwischen als stark gefährdet eingestuft wird.

Die Geschichte des Labuk Bay Monkey Sanctuary begann im Jahr 1996, als ein Plantagenbesitzer von einer Gruppe Nasenaffen heimgesucht wurde, die ihren Lebensraum verloren hatten und immer wieder seine Hütte nach Futter durchforsteten. Er begann, die Tiere zu füttern und entwickelte eine immer stärkere Faszination für die besonderen Affen. Er beschloss, sich für sie einzusetzen: Anstelle der Plantagen findet sich auf seinem Grundstück nun wieder Regenwald und zur Fütterung der Nasenaffen finden sich neben den Affen selbst viele Touristen ein. Auf der großen Anlage befinden sich mehrere Futterstellen, an denen viermal am Tag Fütterungen stattfinden. Sie können dabei auch andere Affenarten und viele Vögel beobachten, die vom Futterangebot angelockt werden. Die Besonderheit für Besucher besteht darin, dass sie den Tieren hier wirklich sehr nahe kommen und ihr faszinierendes Verhalten gut beobachten können. Auch für Fotografen ist dies eine einmalige Gelegenheit. Die Anreise in einem Shuttle ist zum Beispiel von Sepilok aus möglich.

10. Flamingos im Zwillbrocker Venn, Deutschland

Das Zwillbrocker Venn im Münsterland an der Grenze zu den Niederlanden ist ein Paradies für Vogelfreunde und Hobbyornithologen. In dem weitläufigen Feuchtgebiet ist nicht nur die größte binnenländische Lachmövenkolonie Deutschlands heimisch (hier leben rund 16.000 Tiere); das Highlight für Tierliebhaber sind die Flamingos, die man hier sogar beim Brüten beobachten kann. Drei Arten kommen in dem Naturschutzgebiet vor: der Rosaflamingo, der Chileflamingo und der Kubaflamingo. Es wurden auch einzelne Zwergflamingos gesichtet, die jedoch hier keine Nester bauen. Das Venn ist der nördlichste Brutplatz für die rosa gefiederten Vögel weltweit. Rund vierzig Tiere verbringen hier regelmäßig die warmen Monate – im Winter zieht es sie in den Südwesten der Niederlande. Die Flamingos ernähren sich vom Plankton des zentralen Sees im Zwillbrocker Venn. Wie es die Tiere hierher verschlagen hat, konnte nie geklärt werden. Sie sind inzwischen die Hauptattraktion des Venns und locken viele Besucher hierher. Das Besucherzentrum der Biologischen Station hält für diese eine Dauerausstellung bereit, die auch für Kinder einiges zum Entdecken und Lernen bietet. Rund um die Station herum finden sich verschiedene Informations- und Freizeitangebote. Flamingo-Fans, die das Venn von dort aus erkunden möchten, können sich an die ausgeschilderte Flamingo-Route halten und gegebenenfalls den Rad- und Wanderführer „Flamingoroute“ erstehen.