Es ist so weit, der Urlaub nähert sich und die Erholung ist zum Greifen nahe. Wäre da nur nicht dieses Gefühl, das einem bereits vor der Reise den Spaß verdirbt. Die Flugangst (Aviophobie) gehört zu den spezifischen Phobien. Das bedeutet, dass Personen Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen – wie vor dem Fliegen – haben. Obwohl das Flugzeug statistisch gesehen, das sicherste Verkehrsmittel ist, haben viele Menschen allein beim Gedanken an das Fliegen ein mulmiges Gefühl. Besonders nach großen Flugzeugunglücken können Betroffene die Kontrolle nicht mehr abgeben und den Pilot:innen vertrauen. Wie Sie Flugangst überwinden und woher sie kommt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Es kann zur Qual werden
Der flug von berlin nach new york könnte viel Vorfreude mit sich bringen, wenn da nicht die Flugangst wäre, die bereits vor dem Einsteigen in das Flugzeug für Schweißausbrüche sorgt. Menschen, die an Aviophobie leiden, können diese Situation gar nicht oder nur unter Qualen ertragen. Hierbei sorgen sich die Betroffenen aber nicht nur darüber, dass Ihr Flugzeug abstürzen könnte. Oftmals gibt es zahlreiche andere Gründe für die Angst. Hierbei kommt es in vielen Fällen vor, dass Platz- oder Höhenangst im Fokus liegen. Andere wiederum sind gedanklich von der Technik und Komplexität des Flugzeugs befangen. Ebenfalls kann das Beifahrersyndrom ein Grund für Flugangst sein. Das bedeutet, dass Betroffene Probleme damit haben, anderen wie dem Piloten ihr Wohl anzuvertrauen. Gerade Personen, die beruflich fliegen müssen, haben oftmals keine Wahl und müssen sich entgegen ihrer inneren Stimme in Flugzeuge setzen. Hierbei erleiden sie Ängste, die nicht selten auch von anderen psychischen Störungen wie Depressionen begleitet werden.
Die Symptome
Die Symptomatik der Flugangst kann je nach Person in völlig verschiedener Weise auftreten. Grundsätzlich ist aber zwischen den körperlichen und psychischen Anzeichen zu unterscheiden. Die Aviophobie tritt in der Regel schnell auf und baut sich aber nur langsam wieder ab. Das bedeutet, dass sie beispielsweise auf einem flug von berlin nach mexiko stadt, der immerhin über 13 Stunden dauert, einen ständigen teuflischen Begleiter darstellt. Neben Herzrasen und angespannten Muskeln kommt es häufig vor, dass Betroffene sehr schnell und flach atmen. Hierdurch wird sehr viel Kohlendioxid ausgestoßen, was zu Schwindelanfällen und Erstickungsgefühl führen kann. Ebenfalls typisch für die Flugangst sind ein erhöhter Harndrang sowie Durchfall, Bauchschmerzen und Zittern. Neben den körperlichen Symptomen äußert sich die Aviophobie auch durch negative Gedanken, dass etwas schiefgehen könnte. Allein hierdurch steigt der Puls, was von Betroffenen als Bedrohung angesehen wird und die Angst steigen lässt.
Flugangst überwinden
Der wichtigste Aspekt, um der Flugangst entgegenzuwirken, ist zu erkennen, dass sie nur eine Auswirkung von negativen Gedanken ist. Um eine Besserung zu erreichen, hat sich die kognitive Verhaltenstherapie als sehr zielführend erwiesen. Diese kann, insoweit die Angst nicht zu stark ausgeprägt ist, ambulant erfolgen. Es genügen oftmals bereits wenige Therapiesitzungen, damit Besserung eintritt. Generell sind die zentralen Elemente der Behandlung der Flugangst Konfrontation, die Umstrukturierung der Gedanken sowie verschiedene Entspannungstechniken. Bei der gestuften Konfrontation können Sie selbst hervorragend mitwirken. Stellen Sie sich die Flugsituation zunächst einmal vor, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Nach einiger Zeit wird es Ihnen immer leichter fallen, sich das Flugzeug sowie die Situation vorzustellen. Steigern Sie die Herausforderungen Stück für Stück, sodass Sie sich am Ende mit dem realen Flugzeug auseinandersetzen. Ebenfalls kann es hilfreich sein, Gedanken umzustrukturieren. Hierbei spielt eine wichtige Rolle, dass negative Gedanken eine wichtige Rolle bei der Entstehung und der Bewältigung von Angst spielen. Hinterfragen Sie Ihre Denkweise, insoweit diese sichtlich übertrieben oder irreal ist. Unterstützend können Sie unter anderem Statistiken ansehen, die aufzeigen, dass Fliegen doch sicherer ist, als Sie es vermuten. Sind Sie bereits in einer Panikattacke gefangen, kann es helfen, Atemübungen durchzuführen. Hierbei versuchen Sie zuallererst die Atmung generell zu kontrollieren. Stellen Sie sich dabei vor, wie Ihre Atemluft durch den Brustraum, von dort in den Bauch bis zur Hand fließt. Anschließend atmen sie langsam wieder aus und stellen sich dabei vor, wie die Luft durch den Bauch, über den Rücken, durch die Nase strömt. Diese Übung sollten Sie zwei bis drei Minuten lang durchführen, damit eine deutliche Entspannung erzeugt werden kann.
Fazit
Flugangst kann sehr erschwerend sein. Jedoch gibt es einige Möglichkeiten, um zu lernen, mit Ihr umzugehen. Lassen Sie sich nicht von Ihrer Angst steuern, sondern gehen Sie bewusst dagegen an. Nur so haben Sie die Möglichkeit, Ihren Urlaub oder die Reise zu einem fernen Ort in vollen Zügen zu genießen.