In der heutigen Zeit ist die Kreditkarte aus dem Reisegepäck kaum noch wegzudenken. Sie bietet nicht nur Sicherheit und Flexibilität beim Bezahlen im Ausland, sondern kann je nach Ausführung auch mit wertvollen Zusatzleistungen wie Versicherungen oder dem Zugang zu Flughafen-Lounges aufwarten. Die Auswahl der passenden Karte ist jedoch angesichts der Vielzahl von Anbietern und unterschiedlichen Konditionen eine Herausforderung. Ein sorgfältiger Vergleich der verschiedenen Optionen ist daher unerlässlich, um das für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignete Produkt zu finden und unnötige Kosten zu vermeiden.
Worauf es bei einer Reisekreditkarte ankommt
Die ideale Kreditkarte für Reisende zeichnet sich durch eine Kombination aus geringen Kosten und nützlichen Funktionen aus. Ein zentrales Kriterium ist der Verzicht auf eine Jahresgebühr. Zahlreiche Banken bieten mittlerweile dauerhaft kostenlose Kreditkarten an, die dennoch einen umfassenden Leistungsumfang bieten. Ebenso wichtig sind die Gebühren für den Auslandseinsatz. Hier sollte darauf geachtet werden, dass für das Abheben von Bargeld an Geldautomaten weltweit sowie für die Bezahlung in Fremdwährungen keine oder nur sehr geringe Entgelte anfallen. Diese Kosten können sich sonst während einer Reise schnell zu einem erheblichen Betrag summieren.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die weltweite Akzeptanz. Visa und Mastercard genießen hierbei die größte Verbreitung und werden von den meisten Hotels, Geschäften und Restaurants rund um den Globus akzeptiert. American Express bietet oft exklusive Vorteile und Serviceleistungen, wird aber nicht überall angenommen. Für Reisende, die häufig unterwegs sind, kann es daher sinnvoll sein, über eine Kombination aus zwei verschiedenen Karten nachzudenken, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Die verschiedenen Arten von Kreditkarten und ihre Besonderheiten
Bei der Suche nach der passenden Karte stößt man auf unterschiedliche Kartentypen. Die klassische „Credit Card“ gewährt einen monatlichen Kreditrahmen, und die Abrechnung der Umsätze erfolgt gesammelt zu einem späteren Zeitpunkt. Dies ist besonders bei der Hinterlegung von Kautionen, beispielsweise für einen Mietwagen oder im Hotel, von Vorteil, da Debitkarten hierfür oft nicht akzeptiert werden.
Sogenannte „Revolving Cards“ sind eine Unterart der echten Kreditkarte, bei denen die Möglichkeit besteht, den offenen Saldo in Raten zurückzuzahlen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da für die Teilzahlung oft hohe Zinsen anfallen. Viele Anbieter ermöglichen es aber, die automatische vollständige Rückzahlung des Betrags per Lastschrift einzustellen, um Zinskosten zu vermeiden.
Im Gegensatz dazu buchen „Debitkarten“ die Umsätze direkt vom verknüpften Girokonto ab. Sie eignen sich hervorragend für alltägliche Zahlungen und Bargeldabhebungen, können aber bei den erwähnten Kautionshinterlegungen an ihre Grenzen stoßen.
Mehr als nur ein Zahlungsmittel: Zusatzleistungen im Fokus
Für viele Reisende wird eine Kreditkarte erst durch ihre Zusatzleistungen zum wahren Highlight. Premium-Kreditkarten, die oft mit einer Jahresgebühr verbunden sind, beinhalten häufig umfangreiche Versicherungspakete. Dazu können eine Auslandsreisekrankenversicherung, eine Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung oder auch eine Mietwagen-Vollkaskoversicherung gehören. Vor Abschluss sollte man die Versicherungsbedingungen genau prüfen, da die Leistungen oft an den Karteneinsatz bei der Buchung der Reise gekoppelt sind.
Weitere attraktive Vorteile können der kostenfreie Zugang zu Flughafen-Lounges, das Sammeln von Bonuspunkten oder Flugmeilen pro ausgegebenem Euro oder auch exklusive Rabatte bei Partnerunternehmen sein. Ob sich eine solche Premium-Karte lohnt, hängt stark vom individuellen Reiseverhalten ab. Wer nur gelegentlich verreist, ist mit einer kostenlosen Karte ohne umfangreiche Zusatzleistungen oft besser beraten. Für Vielreisende und Weltentdecker hingegen können sich die Vorteile einer Gold- oder Platinkarte trotz der Jahresgebühr schnell auszahlen.
Praktische Tipps für den Einsatz auf Reisen
Um die Vorteile der Reisekreditkarte voll auszuschöpfen und Fallstricke zu umgehen, sollten einige Hinweise beachtet werden. Es ist ratsam, Zahlungen im Ausland immer in der jeweiligen Landeswährung abzuwickeln. Bietet ein Händler oder Geldautomat die direkte Umrechnung in Euro an, ist der zugrunde liegende Wechselkurs meist deutlich schlechter.
Die Sicherheit sollte ebenfalls oberste Priorität haben. Die PIN sollte geheim gehalten und niemals zusammen mit der Karte aufbewahrt werden. Viele moderne Karten ermöglichen zudem kontaktloses Bezahlen via NFC oder die Einbindung in mobile Bezahldienste wie Apple Pay oder Google Pay, was die Sicherheit zusätzlich erhöht. Bei Verlust oder Diebstahl ist es entscheidend, die Karte umgehend über die zentrale Sperr-Notrufnummer des jeweiligen Anbieters sperren zu lassen. Die Mitnahme einer zweiten, unabhängigen Kreditkarte kann in einem solchen Fall die Reisekasse sichern.