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Ferien in Baden-Baden: die Top 3 Architektur-Highlights

Wer derzeit noch kurzfristig einen Urlaub für den Sommer oder Herbst plant, die günstigen Flugtickets in die Mittelmeersonne jedoch verpasst hat, kann ebenso gut in Deutschland glücklich werden. Eine besonders beliebte Region dafür ist Baden-Württemberg. Das liegt an der entspannten Lebensart, den schönen Landschaften wie dem Bodensee sowie dem guten Essen und Trinken. Besonders attraktiv ist hier Baden-Baden, das mit seinen Thermalquellen bereits die Römer von sich überzeugen konnte. Folgend blicken wir auf die drei architektonischen Highlights der Stadt.

Caracalla-Therme richtet sich heute an Freizeitpublikum

Quelle: „Caracalla-Therme in Baden-Baden“ von Gerd Eichmann (CC BY-SA 4.0)

Schon beim ersten Gebäude Baden-Badens wird deutlich, wie lange die Geschichte des Kurorts eigentlich zurückreicht. Die Thermalbäder wurde bereits um 200 n. Chr. erbaut und sind nach dem damals regierenden römischen Kaiser Caracalla benannt. Die heute als Caracalla-Therme bekannte Einrichtung selbst entstand schließlich erst zwischen 1983 und 1985 auf dem Gelände. Sie nutzt das Wasser aus dem nahegelegenen Friedrichstollen und gilt gemeinhin als die „Mutter aller Thermen der neuen Generation“, wie Manfred Söhners Buch Caracalla Therme Baden-Baden: Geschichte, Gegenwart, Zukunft betont.

Renovierungsarbeiten in den 1960-er Jahren, etwa mit dem Bau des Neuen Augustabads, brachten im Bäderviertel nicht den gewünschten Erfolg ein. Der Leitung wurde bewusst, dass die Konkurrenz mittlerweile deutlich gestiegen war und sich vor allem durch öffentliche Schwimmbäder im ganzen Land ausdrückte. Diese waren der neue Maßstab, mit dem konkurriert werden sollte. Dem Freiburger Architekten Hans-Dieter Hecker war es schließlich vorbehalten, die neue Therme zu entwerfen und dabei auf die Wünsche der Verantwortlichen einzugehen. Das Neue Augustabad wurde schließlich in die Caracalla-Therme integriert, während die Badehalle mit weißen Stahlbetonsäulen für die Bauzeit viel hermachte. Wie auch oben auf dem Bild zu erkennen ist, gesellten sich Liegeflächen und Außenbecken neben die Halle und konnten 1985 erstmals genutzt werden.

Um die Erinnerung an die Römer in der Region hochzuhalten, wurde das Gebäude mit viel klassischem weißen Marmor gestaltet. Neben den Säulen sticht auch die hohe Kuppel sofort ins Auge. Aufgrund der Planungen nicht überraschend richtet sich die Caracalla-Therme heute vor allem an das Freizeitpublikum. Diese bekommen für ihre Eintrittskarte einiges geboten: Massagedüsen, Wasserfälle, Grotten, Whirlpools, Wasserpilze und ein Strömungskanal sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommen kann.

Casino Baden-Baden sorgt für abendliche Unterhaltung

Quelle: „Das Casino in Baden-Baden“ von A. Savin, WikiCommons (CC BY-SA 3.0)

Wenn neben den Thermalbädern ein Haus besonders für Baden-Baden und die Region steht, dann ist es wohl das städtische Casino. Es handelt sich um eines der bekanntesten seiner Art in ganz Europa und wurde früher von Königen, Staatsräten und Lords besucht. Diese Besucher waren auf jene Unterhaltung aus, die bereits seit 1801 in Baden-Baden stattfindet. Die Architektur des Casinos geht auf das Konto von Friedrich Weinbrenner, der im nahegelegenen Karlsruhe daheim war. Insbesondere die römische Antike diente Weinbrenner als Inspiration bei der Gestaltung des neuen Conversationshauses, in dessen rechten Flügel das Casino noch heute beheimatet ist. Während das Außendesign mit seinen Säulen an typisch römische Tempel wie in Rimini erinnert, ist der Innenraum an Prunk kaum zu überbieten.

Die Rot- und Goldtöne sind vor allem auf den französischen Bühnenbildner und Innenarchitekten Charles Séchan zurückzuführen. Der Franzose kreierte die Prunksäle zwischen 1851 und 1855. Besonders bekannt ist der Salon Pompadour, der oben im Bild zu sehen ist. Noch heute steht genau dort ein Rouletterad, auf dem Besucher spielen können. Im Casino Baden-Baden wird sowohl amerikanisches als auch europäisches Roulette angeboten. Der Unterschied der beiden Roulette Varianten sind die Quoten für den Spieler. Während das europäische Roulette mit einer einzigen Null den Hausvorteil symbolisiert, ist dieser im amerikanischen Roulette dank einer Doppel-Null nochmals höher. Dennoch gibt es in Baden-Baden ausreichend Interessenten für beide Optionen, etwa durch die vielen US-amerikanischen Touristen in der Region. Da jedoch auch aller Glamour in Baden-Baden früher oder später ein Ende hatte, sind die jüngeren Elemente des Gebäudes nicht mehr ganz so schön anzusehen wie die lange vorhandenen. Der Stilmix wird zum Beispiel durch den Markgrafensaal deutlich, der 1936 im Stil der Neuen Sachlichkeit entstand. Vielleicht sind es jedoch auch gerade diese Unterschiede, die den Reiz der Spielbank ausmachen.

Villa Hamilton aus dem Klassizismus

Quelle: „Baden-Baden – Villa Hamilton“ von S. Finner (CC BY-SA 3.0)

Stünde ein Architekt stellvertretend für die Stadt Baden-Baden, wäre es wohl Friedrich Weinbrenner. Er ließ nicht nur das Casino nach seinen Plänen erbauen, sondern war ebenfalls für die berühmte Villa Hamilton verantwortlich. Die Besonderheit des Gebäudes lässt sich insofern begründen, als dass es sich um die erste bürgerliche Villa der Stadt handelte. Die Villa Hamilton ist auch unter dem Namen Palais Hamilton bekannt und wurde 1808 erbaut. Als erstes repräsentatives Gebäude außerhalb der damaligen Stadtmauern war Dr. Aloys Maier die Ehre vorbehalten, als Besitzer in die Stadtgeschichte einzugehen. Dennoch wohnte Maier nicht selbst im Haus, sondern vermietete es an wohlhabende Gäste, die sich zur Kur nach Baden-Baden begaben und tagsüber die Thermalanlagen und abends das Casino nutzten. Doch wie kommt man bei Friedrich Weinbrenner und Dr. Aloys Maier eigentlich auf den Namen Hamilton? Dieser geht auf die Herzogin Marie von Hamilton zurück. Sie hatte ab dem Jahr 1863 ihren ständigen Wohnsitz im prunkvollen Gebäude.

Der Mittelteil der Frontansicht springt stark nach vorne und, wie im Bild oben zu sehen, sind es vor allem die vier Halbsäulen, die gleich ins Auge fallen. Statt römischer Einflüsse sind es hier vor allem griechische Elemente, die von Weinbrenner eingesetzt wurden. Ebenso imposant erscheint der Eingang in Form eines Tores. Das Haus bestand bis 1953 in seiner Originalform. Dann wurde es innen entkernt, doch die Außenmauern haben bis heute Bestand. Von großer Tradition kann allerdings keine Rede mehr sein. Mittlerweile können Sie hier während des Urlaubs Geld abheben. Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau hat heute ihren Sitz in der Villa.

Baden-Baden ist nicht zuletzt dank der Architektur der drei berühmtesten Gebäude eine Reise wert. Welches spricht Sie am meisten an?